Die rote Engelin, Eros, Omam und ich. (Roman)
po@co/edition, 2002
Eine marode Ehe ist Ausgangspunkt für die erstaunliche
Entwicklung einer Hausfrau, der es reicht. Sie steigt aus dem
demütigenden Alltragstrott mit ihrem Machomann aus und die rote
Engelin hilft ihr dabei. In der Pornobranche kann sie sich
hervorragend etablieren und bald führt sie auch eine Sekte an.
Die neu errungene Macht bereitet ihr Spaß und lässt sie nach
Auseinandersetzungen mit Kirche und Politik nach mehr streben:
Sie hat die Weltherrschaft im Visier. Eine beißende Satire die den
altbekannten Machtgefügen mit großer Ironie auf die Pelle rückt.
Leseprobe
... In meiner Firma wird hart gearbeitet. Der Ferdl hat wenig Zeit
sich zu betrinken, weil ich den ganzen Tag drehen lasse. Da wir
nur mehr nach Buch arbeiten, müssen die Einstellungen öfter
wiederholt werden. Unsere Künstler sind eben ungelernt. Den
Busen hinhalten reicht mir nicht mehr. Ich habe einen arbeitslosen
Sprachlehrer engagiert und verlange von allen täglich eine
Stunde RRRRRRR, OOOO, AAAAA.
Das taugt ihnen gar nicht, auch nicht, dass der Text immer
umfangreicher wird.
Ich will einen neuen Markt öffnen: Hausfrauenporno. Die will ich
bei Tupperwarepartys vertreiben, um von den Verleihern wie dem
Kovac unabhängig zu werden. Diese Pornos dürfen nun keine
echten Pornos sein, sondern müssen witzig, boshaft, mit einer
Spur Rachsucht sein. Das ist gar nicht leicht rüberzubringen.
Jedenfalls muss man über den männlichen Akteur lachen können.
Die Jaroslava macht sich da gar nicht so schlecht. Sie sagt
immer: "Wenn ich zum Lachen, dann alle lachen, denn ich kann
nicht mehr lachen." Da hat sie Recht, bei dem was sie
mitgemacht hat.