Geliebtes Eierschalenkind
von Constanze Dennig
Thomas Sessler Verlag
In GELIEBTES EIERSCHALENKIND zeigt uns Constanze Dennig
auch die Knochen der Geschichte einer ganz anderen, einer
verstörten Mutter.
Diese, genannt Schwarze Mutter, blendet den Tod ihres im
Mutterleib mit ungefähr acht Monaten gestorbenen Sohnes
aus und behandelt ihn sogar noch als lebendig als er 20 Jahre
später herausoperiert werden muss.
Es scheint eine ganz österreichische Geschichte, die
Geheimnisse mit den Kindern, ob sie verschleppt, versteckt oder
verloren sind, unter die Oberfläche zu verdrängen, ob ins
Unbewusste oder in den Keller. Es sollte nicht Sache des
Theaters sein, aktuelle Bewegungen in der Realität eins zu eins
zu beschreiben, Das Stück rückt aus einfacher Nachahmung
zeitgenössischer Versteckspiele in der Gesellschaft raus, hinein in
einen Schauplatz grotesker, absurder missgebildeter Psychen, wo
das, was unterhalb liegt, egal wie schmutzig, entstellt, verknotet
oder tot, zum Vorschein kommt.